Es gibt viele Möglichkeiten zum Verarbeiten von Obst und Gemüse aus dem Garten. Eine davon ist das Passieren, auch wenn Passiergeräte, welche umgangssprachlich zumeist als „Flotte Lotte“ bekannt sind, immer weniger Verwendung finden. Nicht viele wissen, dass es sich bei „Flotte Lotte“ um einen eingetragenen Markennamen handelt und es bei einem Kauf quasi keine Alternative gibt. Wofür wird das Küchenutensil verwendet? Wie der Name schon sagt: zum Passieren, was nichts anderes bedeutet als die Ware durch einen Sieb oder ein Tuch zu drücken. Die festen Bestandteile wie z.B. die Schale, Kerne oder Stiele bleiben dabei zurück. Es wird eine gleichmäßige Masse erzeugt, die z.B. als Mus oder zu Marmelade weiter verarbeitet werden kann. Vielfach wird zum Homogenisieren heute ein Mixer oder Pürierstab verwendet. Das ist prinzipiell nicht schlecht, denn bleibt z.B. die Schale enthalten, sind auch mehr Inhaltsstoffe im Produkt. Wird aber z.B. Apfel-, Birnen- oder Zwetschgenmus mit einem Mixer bereitet, dürfen die Kerne und Steine beim Zerkleinern nicht zerstört werden. Das erklärt sich zum einen damit, dass Bruchstücke von Steinfrüchten beim Verzehr gefährlich sein können, zum anderen enthalten die Kerne Amygdalin, welches im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt werden kann. Bei einen Passiergerät reicht es zumeist, die Früchte in Stücke zu schneiden und vorher kurz zu kochen oder zu dünsten, so dass sie weich werden. Mit Gemüse zubereitete Soßen können vor dem Servieren passiert werden und auch Tomaten eignen sich gut zum Passieren, denn werden die Kerne im Mixer zerstört, entwickelt sich ein bitterer Geschmack. Wird gemixt, ohne dabei den Strunk zu entfernen, verbleibt zudem das giftige Solanin im Produkt. Bei den Geräten gibt es verschiedene Lochscheiben. Die 1mm-Scheibe eignet sich für ganz feines Mus. Weiter ist der Einsatz einer Reibscheibe möglich, welche sich für faseriges Gemüse eignet. Mit der 3mm-Variante habe ich Johannisbeeren passiert und die 8mm-Lochscheibe kann sogar für Spätzle zum Einsatz kommen. Eventuell lohnt es sich, ein fast vergessenes Gerät wieder aus dem Keller oder Schrank zu holen.
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