Essig aromatisieren

Wird Essig z.B. mit Kräutern aromatisiert, wird kein Essig hergestellt, sondern dieser veredelt. Dazu werden einfach gewaschene Kräuter oder auch gequetschte Früchte in ein zuvor sterilisiertes Glas gegeben und mit Essig aufgefüllt. Je nach gewünschter Geschmackintensität werden 100 bis 250 g frische Kräuter oder Früchte auf 1 l Essig empfohlen. Die Kräuter bzw. Früchte müssen mit Essig überdeckt und das Glas geschlossen sein. Die Reifezeit beträgt, je nach Rezept, 1 bis 4 Wochen. Es wird vielfach ein regelmäßiges Schütteln der Mischung empfohlen, der Standort sollte kühl und dunkel sein. Im Normalfall entsteht bei einer Aromatisierung kein Druck, d.h. es findet keine Gärung statt. Um auf Nummer sicher zu gehen wird empfohlen, das Glas zumindest anfangs leicht zu öffnen und zu prüfen, ob Gas bzw. Druck entweicht. Sollte dies der Fall sein, bitte das Glas ein paar Tage mit einem Tuch bedeckt stehen lassen, damit der Druck entweichen kann. Entstünde zu viel Druck, könnte ein Glas bersten. Zum Ansatz eignen sich sowohl Wein- oder Apfelessig bzw. auch eine Mischung, hier darf jeder für sich den passenden Geschmack finden. Am besten, den zur Verwendung gedachten Essig vorher kurz probieren. Vor 2 Jahren habe ich einen Essig mit Französischen Estragon bereitet, welcher im Prinzip geschmacklich gut war. Was ich aber nicht mehr machen werde ist, verdünnte Essigessenz zu verwenden, da der aromatisierte Essig damit ziemlich „hart“ schmeckte. Der Tipp, den Essig mit etwas Haushaltszucker zu harmonisieren, machte das Ergebnis zwar besser, war aber für meinen Geschmack dennoch nicht ideal. Nach der Reifezeit wird der Essig mit einem Sieb und ggf. einem feinen, abgekochten Tuch, z.B. einer Baumwollwindel, abgeseiht und in passende, vorher sterilisierte Flaschen abgefüllt. Hier ist Hygiene besonders wichtig, um eine gewisse Haltbarkeit zu erreichen. Der Essig kann bei kühler und dunkler Lagerung üblicherweise bis zur nächsten Saison verwendet werden. Vergessen Sie bitte nicht, den Essig zu beschriften, denn irgendwann verliert man den Überblick, was im Keller gelagert ist und wie alt das Gut ist. Vieles ist zwar länger haltbar als gedacht, verliert aber zumeist an Qualität, weshalb das Lager zu Beginn der neuen Saison wieder leer sein sollte. Nachdem dies nur eine grobe Anleitung zur Aromatisierung ist, empfehle ich, im Internet nach Rezepten zu recherchieren - es gibt zahlreiche gute Ideen. Oder Sie erfinden eigene Rezepte und lassen sich vom Ergebnis überraschen. Nutzen Sie den Sommer, um eine eigene Note aus Ihrem Garten in die Küche zu bringen, es lohnt sich.