Petersilie und anderes bitteres Gemüse

Kürzlich bekam ich eine Frage, über die ich noch nie wirklich nachgedacht habe. Ob man Petersilie im zweiten Jahr, wenn die Blüte erscheint, essen kann. Traditionell wird Petersilie jedes Jahr neu ausgesät und damit entstand die Frage gar nicht. Nach Recherche fand ich Informationen, dass, wenn die Pflanze im zweiten Jahr blüht, sie Giftstoffe bildet und ein Verzehr nicht mehr stattfinden soll. Bei Rhabarber hängt die Verzehrfähigkeit von der Jahreszeit ab, denn die Erntezeit endet am Johannitag im Juni. Die Pflanze bildet mehr Oxalsäure aus und wird damit nicht mehr verwendbar. Basilikum und Schnittlauch sind auch während der Blüte verzehrbar, auch wenn dann eventuell nicht mehr so viele Inhaltsstoffe enthalten sind. Zucchini, Gurken oder Speisekürbisse sind normal nicht bitter, können aber bitter schmecken. Sollte dies der Fall sein, dann sind die Pflanzen nicht mehr verzehrbar, es können je nach konsumierter, durch den giftigen Bitterstoff Cucurbitcin lebensbedrohliche Situationen entstehen. Eine Bitterkeit kann bei diesen Pflanzen durch Hitzestress oder auch durch Saatgut entstehen, welches aus einer Kreuzung z.B. mit Zierkürbissen entstanden ist. Hier hilft, ein kleines Stück der Frucht vor der Verarbeitung zu probieren, um entscheiden zu können, ob die Frucht aussortiert werden muss. Allgemein sind Bitterstoffe aber nichts Schlechtes und fördern zumeist die Verdauung. Gute Beispiele sind Chicorée, Rucola, Radicchio, Endivien, Löwenzahn oder der Zuckerhut. Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, wenn etwas komisch schmeckt, sich kurz zu informieren. Meist erfährt man dadurch sehr viel Spannendes.