Im Winter ist es üblicherweise trist, grau und kahl, weshalb Grün im Garten die gestalterische Qualität erhöhen kann. Immergrüne und insbesondere Nadelgehölze sind seit langem vielfach verpönt. Wenn man in die Gärten der 70er Jahre blickt, ist dies auch nachvollziehbar. Die Gehölze wurden zu groß und die nutzbare Gartenfläche immer kleiner. Unsere heimischen Vögel nutzen allerdings Immergrüne gerne als Versteck, da das Nadel- oder Laubkleid der Pflanzen vor Wind, Kälte und tierischen Jägern schützt. Wenn also Nadelgehölze in Gärten entfernt werden, müssen sich die Singvögel andere Plätze suchen. Werden Immergrüne geschickt eingesetzt, bereichern sie den Garten. Manche alte solitärstehende Thuje, zum Baum gewachsen, prägt mittlerweile das Bild eines Friedhofes und gehört einfach dazu. Eiben als Einzelpflanzen bieten eine überraschende Vielfalt mit ausgefallenen Wuchsformen: die Adlerschwingen mit den überhängenden Ästen, die Säuleneibe mit dem streng aufrechten Wuchs sowie Sorten, die reichlich Früchte tragen. Es gibt wunderschöne Kiefern, z.B. die Strauch-Wald-Kiefer, die eine Sorte der heimischen Föhre ist, aber bläuliche Nadeln hat und im Alter, wenn man sie aufastet, die typisch rostbraunen Äste zeigt. Hänge-Zedern werden gerne in der Schweiz gepflanzt, sind aber auch bei uns vermehrt zu finden. Gut arrangiert, mit einer Unterpflanzung aus Stauden oder einer Sitzgelegenheit, kann mit ihnen eine Ecke im Garten gestaltet werden. Ebenfalls spannend ist die Hänge-Nootkazypresse, auch wenn der Wuchs nicht dem Üblichen entspricht. Es gibt immer wieder Pflanzen die inflationär eingesetzt wurden und damit ins Abseits geraten sind oder geraten werden. Hier sind v.a. Cotoneaster und Thuja zu nennen. Kirschlorbeer und Glanzmispel sind aktuelle Modepflanzen. Werden immergrüne Pflanzen gezielt eingesetzt, bereichern sie die Gärten, im Übermaß kann dies aber auch zum Gegenteil führen.