Streuobstpflege

Streuobst ist in aller Munde und wer denkt, Obst ohne Pflege funktioniert, der irrt sich. Gerade junge Bäume brauchen eine Erziehung, um später stabil zu sein, schöne Früchte zu tragen und eine einfachere Ernte zu ermöglichen. Nur wenn ein Baum in der Jugendphase in der Erziehung entsprechend gefördert wird, können wir später einen „guten“ Obstbaum erwarten. Unter Erziehung wird vielfach der Baumschnitt verstanden, doch auch geeignete Pflege- und Schutzmaßnahmen sind erforderlich, um junge Bäume erfolgreich in die Ertragsphase zu führen. Junge Stämme ohne viel Borke, sollten auf den Wiesenflächen nicht nur vor Verbiss, sondern auch vor der Sonne geschützt sein, um „Frostrisse“ zu vermeiden. Zum Schutz eignen sich beispielsweise Schilfmatten, Jutebänder oder ein Weißanstrich. Weiter sollte darauf geachtet werden, dass um die Baumstämme der Bewuchs niedrig ist oder die Mulchschicht entfernt wird. Damit fühlen sich Wühlmäuse nicht mehr so wohl und damit kann Wurzelschäden etwas vorgebeugt werden. Es gilt bei Streuobst, sich immer dem Grundsatz bewusst zu sein, dass die Bäume die ersten Jahre stark wachsen müssen, um eine gute Streuobstkrone auszubilden. Danach ist das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Frucht essenziell. Pflegemaßnahmen sollten da geschehen, wo es notwendig ist. Wenn z.B. noch ein paar Äpfel am Boden liegen, können diese für die Wildtiere eine willkommene Nahrung über den Winter darstellen. Streuobst ist eine Kulturform, die allerdings sehr viel Raum für Natur bieten kann. Langfristig wird das Interesse am Streuobst nur bleiben, wenn neben dem Pflegaufwand auch ein Nutzen vorhanden ist und das Obst zumindest teilweise verwertet wird.