Sommerblumen und Balkonkästen

In der letzten Woche habe ich wieder die ersten Sommerblumen vor den Geschäften gesehen. Manche haben dabei sicherlich unter der Kälte gelitten und Schaden genommen. Das Angebot darf allerdings nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass es noch in der Nacht Frost geben kann und dann die Pflanzen im schlechtesten Fall abstreben. Hier gilt es, den Wetterbericht aufmerksam zu studieren, ab wann es in der Nacht nicht mehr so kalt wird, um die Pflanzen final nach draußen stellen zu können. Als fixes Datum haben früher immer die „Eisheiligen“ gegolten. Ab Mitte Mai konnten die Pflanzen sicher nach draußen gestellt werden. In den letzten Jahren, waren die „Eisheiligen“ quasi vorverlegt, weshalb man je nach Lage etwa 1-2 Wochen früher loslegen konnte. Wie es dieses Jahr sein wird, ist Spekulation, doch auch tiefe Temperaturen ohne Frost sind für die Beet- und Balkonpflanzen nicht ideal. Noch gilt es also Geduld zu bewahren. Natürlich können jetzt bereits die Balkonkästen vorgepflanzt werden, vorausgesetzt es ist ein heller und warmer Standort zur Überbrückung vorhanden. Tagsüber, wenn es angenehm warm ist, können die Pflanzen zeitweise schon ins Freie gestellt werden, nur sollten die Pflanzen wieder rechtzeitig hereingeholt werden. Bei der Pflanzung von Balkonkästen sollte auf Torf verzichtet werden, Moorflächen sind zu wertvoll, um diese zu zerstören. Meist sind torffreie Erden teurer als die torfhaltigen Produkte, was eventuell zum Versuch führt, Erden selbst zu mischen. Sicher sind 100% Kompost ungeeignet. Rindenhumus, Kokosfaser, Gartenerde und Kompost im 1/4-Mix bzw. mit weiteren Zuschlagstoffen wie z.B. Perliten, Lavagrieß oder auch Sand im 1/5-Mix wären eine Basis. Kompost ist sicher der schwierigste Bestandteil, da die Nährstoffgehalte bei Eigenkompost unbekannt sind. Hier sind natürlich auch Fehlschläge möglich. Torffreie Erden sind in der Handhabung etwas komplizierter, denn es wird vielfach weniger Wasser gespeichert. Ob eine Erde noch feucht oder trocken ist, kann nur mit den Fingern erfühlt werden. Kompost und andere organische Stoffe haben selbst meist eine hohe biologische Aktivität und beeinflussen die Zersetzung und damit die Nährstoffdynamik. Durch die Zersetzung von organischem Material kann der Stickstoffhaushalt beeinflusst werden, was vielfach einen Mangel durch Fixierung bedeutet. Dieser Mangel kann durch ein regelmäßiges Düngen, z.B. mit Flüssigdüngern ausgeglichen werden. Hier kann sicher der Gärtner des Vertrauens, seine Erfahrungen und Tipps zur verkauften Erde weitergeben. Beim Kauf sollte noch darauf geachtet werden, dass die Erde nicht faulig riecht oder der Sack total nass und schwer ist. Am besten die Erden zu Hause trocken lagern und zügig verwenden, torffreie Erden sind nicht so lange lagerfähig.