Bei meiner Aussaatplanung bin ich wieder einmal auf Physalis gestoßen, die es mittlerweile öfter im Lebensmitteleinzelhandel als Früchte zu kaufen gibt. Bei vielen Desserts, Kuchen und Eisbechern kommt Physalis als Garnierung zum Einsatz. Es gibt aber darüber hinaus noch weiteres spannendes Saatgut, das zu Versuchen anregt. Bei den Physalis sind zumeist zwei essbare Arten erhältlich, die Kapstachel- oder Andenbeere (Physalis peruviana) sowie die Ananaskirsche (Physalis pruniosa). Die Ananaskirsche schaut der Kapstachelbeere zum Verwechseln ähnlich, nur reift diese früher. Es ist eine einjährige Kultur möglich, wobei ebenfalls versucht werden kann, diese beiden Arten bei 10-15°C hell zu überwintern. Die im Garten wachsenden winterharte Lampionblume (Physalis alkekengi) wird als giftig beschrieben und ist deshalb nicht für den Verzehr geeignet. Bei der weiteren Suche, bin ich u.a. auf Tomatillo, Tamrillo, Litschtomaten, Jaltomaten, Miltomaten, Lulo, Garden Huckleberrys oder Wonderberrys gestoßen. Laut Beschreibung handelt es sich hier um essbare Nachtschattengewächse. Hier finden sich die tollsten Beschreibungen bezüglich des Geschmacks, ob diese gehalten werden bleibt offen. Allgemein wird eine frühe Aussaat ab Februar bei etwa 22 – 25°C empfohlen. Weiter gilt, wie auch bei den Tomaten, nur wirklich reife Früchte essen, denn sonst sind Giftstoffe, zumeist diverse Alkaloide, enthalten. In verschiedenen Quellen stand der Hinweis, dass Kreuzungen mit anderen giftigen Nachtschattengewächsen möglich sind. Es gehören auch einige Zierpflanzen zu dieser Familie bzw. sind artgleich. Man muss dazu wissen, dass viele Nachtschattengewächse, wie auch die heimische Tollkirsche (Atropa belladonna), sehr stark giftig sind. Auch wenn so eine Frucht im Wald noch so verlockend aussieht, nicht essen. Dies bedeutet, nur Samen essbarer und ungiftiger Arten aus verlässlicher Quelle zukaufen und ggf. bei Unsicherheit auf die Abnahme eigener Samen verzichten. Hier gilt der Grundsatz, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Gerade in der Schwangerschaft sollte man sich ohnehin nicht auf Experimente einlassen. Als Fazit kann festgehalten werden, es gibt noch sehr viel Spannendes im Garten zu entdecken. Es ist unerlässlich, sich über die Genießbarkeit und Verwendung einer Frucht selbst zu informieren. Nichts desto trotz probiere ich dieses Jahr einige meiner Internetfunde aus und hoffe hier auf gutes Gelingen. Zum Gärtnern gehört es dazu, etwas auszuprobieren und wenn eine Frucht dann nicht so wie erhofft schmeckt, muss man diese ja nicht wieder aussäen. Physalissamen sind oftmals vor Ort erhältlich, alles andere gilt es zu bestellen. Eventuell haben Gärtner ggf. auch Gartencenter anstatt Samen, Pflanzen im Verkauf. Hier braucht es Glück, denn bis auf Physalis haben die anderen Pflanzen keinen hohen Bekanntheitsgrad.