Mistelzweige

Mittlerweile hat sich bei uns der Brauch Mistelzweige aufzuhängen und, falls genehm, sich gegebenenfalls darunter zu küssen, verbreitet. Die Mistel ist schon seit germanischer Zeit bekannt und wird in der nordischen Mythologie mit einer Geschichte der Liebesgöttin Frigga verbunden. Ob in der Antike oder auch später, die Mistel wird mit den Symbolen Gesundheit, Glück, Frieden oder Mut verbunden. Wahrscheinlich ist Frieden derzeit das wichtigste Anliegen. In der Tat werden die Inhaltsstoffe der Pflanze sogar medizinisch genutzt. Überdies ist die Mistel auch eine schöne Dekoration, egal welche Symbolik der Pflanze zugesprochen wird. Die Mistel hat aber auch eine andere Seite. Als Halbschmarotzer kann sie z.B. ganze Obstwiesen schädigen und gehört bei der Pflege weitgehend entfernt. Nachdem die Mistel mehrere Wirtspflanzen hat, ist ein Fortbestand der Art i.d.R. nicht gefährdet. Spannend ist dabei die Biologie, denn ja nach Mistelart versorgen sich die Aufsitzer mit Wasser und / oder Nährstoffen der Wirtspflanze. Die Mistel wird hauptsächlich von Vögeln verbreitet. Die Vögel fressen die Früchte und scheiden diese wieder aus. Die Samen bleiben, mit etwas Glück für die Mistel, auf einem passenden Ast kleben. Der Keimling bildet eine Haftscheibe aus, aus der sich der so genannte Primärsenker entwickelt, welcher in das Kambium wächst. Der Baum überwallt anschließend den Bereich und die Mistel ist verankert. Jahr für Jahr wächst die Pflanze und wird größer. Nun wünsche ich schöne Momente mit der Mistel, aber auch ein gutes Auge bei der Pflege der Obstwiesen.