Steckholzvermehrung

Wussten Sie, dass sich viele Sträucher durch verholzte Triebstücke vermehren lassen? Im Gegensatz zur Aussaat ist dies eine vegetative Methode, bei der die Eigenschaften der Mutterpflanze erhalten werden. Im Prinzip ist jede neugewonnene Pflanze ein Klon, der mit der Mutterpflanze identisch ist. Bei Steckhölzern werden verholzte nicht biegbare Triebstücke des Jahres verwendet. Geschnitten werden die Ruten zumeist im November oder Dezember, dann sortiert und gebunden. Die Lagerung erfolgt  z.B. in einem mit feuchten Sand gefüllten Topf, frostfrei und kühl, sowie von der Sonne geschützt. Ein komplettes Einschlagen an einer geschützten Stelle in Sand ist auch denkbar. Austrocknen dürfen die Ruten dabei nicht. Im Februar und März werden die Ruten auf Teilstücke mit 2-3 Augen gekürzt, wobei hier dann oben und unten ein kleiner Stummel mit etwa einem Zentimeter verbleiben soll. Die so präparierten Steckhölzer werden bis auf die oberste Knospe in den Boden oder einen Topf gesteckt. Dies hat den Vorteil, dass die gesteckten Steckhölzer über den Winter nicht hochfrieren und im Frühjahr wieder neu angedrückt werden müssen. Um die Vermehrung zu vereinfachen, stecken manche, mit dem genannten Nachteil, die Steckhölzer bereits nach dem Schnitt in den Boden. Hier sind die Anwachsraten ggf. geringer, aber es entfällt die Lagerung. Wird in Töpfe gesteckt, können auch 2 bis 3 Steckhölzer verwendet werden, um schneller kräftige Pflanzen zu haben. Wenn hier nach dem Schnitt direkt ohne Lagerung gesteckt wird, ist es sinnvoll die Töpfe über den Winter z.B. durch Einsenken in den Boden oder anderweitig zu schützen. Beginnen die Pflanzen im Frühjahr merklich zu wachsen, kann mit der Düngung der Pflanzen begonnen werden. Werden dann im Folgejahr die bewurzelten Steckhölzer weiter kultiviert, ist ein starker Rückschnitt üblich, sodass die Pflanzen ein paar starke Triebe ausbilden. Hier sollte wieder rechtzeitig zum Wachstum eine Düngung erfolgen. Vermehren lassen sich so auf diese Weise viele Zier- und Beerensträucher und z.B. Weiden. Grundsätzlich macht Versuch klug und im Internet gibt es viele Hinweise auf welche Art, welche Pflanze gut vermehrt werden kann. Manche Pflanzen lassen sich am leichtesten durch Stecklinge, andere durch Veredlung oder Aussaat vermehren. Garteln ist vielfältig und es lohnt sich, sich hier ein vertieftes Wissen anzueignen.